PFARRZENTRUM RAGNITZ
1982 - 1987
Einen städtebaulichen Ort und zugleich architektonischen Anziehungspunkt bildet diese, in organischen Formen eines aufgeschichteten Hügels entwickelte Anlage, der zunächst ihre strengen Prinzipien eines historisch fundierten Kirchenbaues nicht anzusehen sind. Von einem Atriumhof mit eckbetonendem Glockenturm erschlossen, öffnet sich ein dreischiffiger Sakralraum, der in seiner Kontrapunktik von Schwere und Leichtigkeit überrascht. Über plastisch strukturierte Fußpunkte erhebt sich eine reich verzweigte, farblich betonte Holzbinderkonstruktion, die zur Decke hin mehr und mehr aufgelöst wird. In freier Symmetrie zum Kirchenbau und zum „Haus der Begegnung“ sollte u.a. ein im Wettbewerbsentwurf enthaltener, bei der Realisierung zurückgestellter Kindergarten den Komplex abrunden. Nunmehr gelangte durch andere Architekten eine Ergänzung zur Ausführung, bei der die grundlegende Hofform bedauerlicherweise nicht durch eine ausgeprägte Schließung aufgenommen wurde.
Eugen Gross